Wer
sich mit den byzantinischen Bauten und deren Reste in Kleinasien beschäftigt,
kommt bisweilen nicht umhin, sich mit bejahrter Literatur zu beschäftigen. Das
Werk von Ramsay und Bell über Binbirkilise ist in halbwegs akzeptabler Form
wieder aufgelegt worden. Die kritische Hälfte besteht im Versäumnis, die alten
Abbildungen nur aus dem Buch gescannt zu haben, statt sich entsprechenden Aufnahmen
vom Universitätsarchiv geben zu lassen, die Auflösung wäre viel besser gewesen –
einer der Mitautoren der Neuauflage steht dem Archiv sehr nahe.
Ähnlich
begehrt ist das im Titel aufgeführte Buch, das längere Zeit als gescanntes
Datenmaterial über Google im Internet herunter zu laden und so zu lesen war.
Nun ist in diesem Bereich eine Umkehr und Rückentwicklung festzustellen, die ärgerlich
ist. Statt nun die Erreichbarkeit des gescannten Materials zu erhalten, werden
die Daten an einen sich „Nabu Public Domain Reprints“ abgegeben. Eine weitere
Nutzung über das Netz ist dann nicht mehr möglich.
Das
kommerzielle Scannen in den USA über Google ist als kostenloser Zugang zu
wichtiger Literatur erträglich, als Grundlage eines käuflich zu erwerbenden Reprints
schäbig. So werden Karten und längere Ausdrucke nie entfaltet, sondern es ist
nur zu sehen, wie die Vorlage gefaltet ist. Zudem sind die Macher bei Nabu von
stringenter Faulheit geplagt, das Wort „Denkmäler“ wird deswegen als „Denkm??ler“
geschrieben, schon die Fähigkeit zum Bedienen des ASCII-Code ist abhanden gekommen.
So wundert es denn nicht, dass der Sponsor der damaligen Auflage zum Mitautor
wird.
Ein
Spezifikum der kleinasiatischen Bevölkerung, sprich: Türken, ist es, den Namen
der Ansiedlung in zeitlichen Abständen zu wechseln. Das Heroon von Gölbaschi steht
zwar im Museum in Wien (dort unverfrorener Weise im Depot!!!), aber den Fundort
kann man nicht aufsuchen, wenn man nach dem alten Namen ein Dorf sucht: See und
Namen sind verschwunden. Östlich von Priene gab es Gümelez-Köy, seit ungefähr
15 Jahren heißt es Akçakonak, die Nachsuche bei der Lektüre von Wiegand,
Priene, und Müller-Wiener, Befestigungen, ist schwerer geworden. Wenn man dann
noch die Tatsache berücksichtigt, dass der durch die Regelung im Vertrag von Lausanne
sanktionierte Bevölkerungsaustausch sämtliche griechischen Ortsnamen getilgt
hat, so ist es zum Verständnis der Ortslage einzelner Bauwerke zweckmäßig, die
Reiseroute des Hauptautors nachvollziehen zu können. (Dass dieser mir
persönlich nicht sonderlich sympathisch ist, ergibt sich aus seiner „förmlichen
Dragonade“ [Seite 316], die er auch noch renommierend erzählt!)
Nun
folgt etwas, was eigentlich ein Nachtrag wäre:
Die
Kartengrundlage ist eine deutsche Landkarte, die Kleinasien in antiker Zeit darstellt.
Diese Karte ist in besserer Qualität aus dem Netz herunterzuladen, aber dann
müsste die Route wieder eingetragen werden. Die ursprünglich dunkelrote Markierung
wurde gelb übermarkiert. Dabei wurde vermieden, durchgängig in allen
Einzelkarten alles wiederholt hervorzuheben.
Schlechte
Bilder sind ein Graus, daher musste die erste „Auflage“ korrigiert werden, der
Post wird „runderneuert“. Auf eine Darstellung der gesamten Route wurde dabei
verzichtet, wer konkret etwas sucht, um es dann ggf. in Google Earth in einen
zeitlich näheren Rahmen zu bringen, dem ist mit den Detailaufnahmen besser
gedient. Nun ans Suchen!
Nachtrag vom 24.12.2018:
Die seit langer Zeit angekündigte "zweite" Auflage der Bilder liegt nun an. Damit nicht aufwendig ein Bildbearbeitungsprogramm eingeschaltet werden muss, sind die Bilder gleich groß, im gleichen Maßstab und überlappend, sie zusammenzufügen ist einfach. Viel Spaß beim Reisen auf Rotts und Michels Spuren.
Nachtrag vom 24.12.2018:
Die seit langer Zeit angekündigte "zweite" Auflage der Bilder liegt nun an. Damit nicht aufwendig ein Bildbearbeitungsprogramm eingeschaltet werden muss, sind die Bilder gleich groß, im gleichen Maßstab und überlappend, sie zusammenzufügen ist einfach. Viel Spaß beim Reisen auf Rotts und Michels Spuren.